Unterrichtsvorbereitung ist weit mehr als die Auswahl eines Themas – sie umfasst die präzise Ableitung von Lernzielen aus curricularen Dokumenten, die fachwissenschaftliche Sachanalyse, die methodisch-didaktische Strukturierung sowie die Erstellung motivierender und differenzierter Materialien. Damit fließen täglich wissenschaftliche Erkenntnisse aus Lehr-Lern-Forschung, Didaktik und Fachwissenschaft in die schulische Praxis ein.
Ein Beitrag von
Prof. Dr. Julia Knopf
Professorin, Vorständin didacta Verband, Unternehmerin, Forschungsinstitut Bildung Digital (FoBiD)
Dr. Christian Büttner
Geschäftsführer des Forschungsinstituts Bildung Digital (Universität des Saarlandes)
Sven Jensen
Vertriebsleiter School to go
School to go – Ein digitaler Arbeitsplatz für Lehrkräfte
Genau hier setzt ein interdisziplinäres Team aus Didaktiker:innen, Softwareentwickler:innen sowie KI-Spezialist:innen an. Gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Bildung Digital (FoBiD) und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) wurde eine Software entwickelt, die Erkenntnisse über KI und Lernen mit bewährten didaktischen Prinzipien verbindet. Ziel war es, den komplexen Prozess der Unterrichtsplanung nicht nur zu vereinfachen, sondern ihn auch wissenschaftlich fundiert zu unterstützen: Die Ergebnisse der KI entstehen nicht isoliert durch algorithmische Berechnungen, sondern orientieren sich an curricularen Vorgaben, Kompetenzmodellen und pädagogischen Anforderungen – so wie sie Lehrkräfte ohnehin im Rahmen ihrer anspruchsvollen Planung täglich berücksichtigen.
KI wird zum Instrument der Professionalisierung, nicht zur Automatisierung von Unterricht.
Unterrichtsplanung im Sparring mit der KI-Assistenz
Im Zentrum dieser Verbindung steht die Unterstützung durch eine KI-Assistenz, die Lehrkräfte als digitalen Sparringspartner begleitet und Vorschläge für lehrplankonforme, kompetenzorientierte und individuell anpassbare Unterrichtsstunden und -materialien liefert. Die Software bündelt dabei viele der Schritte, die Lehrkräfte häufig mühsam über verschiedene Tools verteilt erledigen: die Orientierung an Lehrplänen und Bildungsstandards, die Strukturierung einer Unterrichtsstunde entlang zentraler didaktischer Prinzipien sowie das Auffinden oder Erstellen passender Lernmaterialien. Über den integrierten Editor können Lehrkräfte jeden Vorschlag prüfen, anpassen, ergänzen oder mit eigenen Inhalten kombinieren. So entsteht ein individueller, auf die jeweilige Lerngruppe zugeschnittener Unterrichtsverlauf, der gleichzeitig die wissenschaftlich fundierten Anforderungen der Didaktik erfüllt.
Darüber hinaus ermöglicht School to go die Erstellung interaktiver und differenzierter Lernformate, die verschiedene Zugänge zu Lerninhalten eröffnen. Lehrkräfte können Aufgaben, Materialien und Medien gezielt an die unterschiedlichen Vorerfahrungen, Interessen und Lernstände ihrer Schüler:innen anpassen und so individuelle Lernwege fördern.
School to go erlaubt die Nutzung von KI jedoch nicht nur für Lehrkräfte: Auch die Lernenden selbst können in einem sicheren Rahmen mit der KI arbeiten. Im integrierten KI-Labor haben Lernende die Möglichkeit, die Funktionsweise von KI zu erkunden, eigene Lernstrategien zu testen und dabei ihre digitalen Kompetenzen zu erweitern. Auf diese Weise wird KI nicht nur zu einem Werkzeug der Unterrichtsvorbereitung, sondern gleichzeitig zu einem aktiven Lernpartner für die Schüler:innen, der reflexive und explorative Lerngelegenheiten eröffnet.
Mensch und Maschine – ein didaktisches Zusammenspiel mit Zukunft
Die Rolle der Lehrkraft im Prozess der Unterrichtsvorbereitung bleibt dabei zentral: Sie prüft, bewertet und adaptiert die Vorschläge im Lichte ihrer pädagogischen Erfahrung, des Lernstands der Klasse und der individuellen Bedürfnisse ihrer Schüler:innen. So entsteht ein Lehr-Lern-Prozess, in dem KI technologische Möglichkeiten bereitstellt, während didaktische Expertise die Richtung vorgibt. KI-gestützte Systeme wie School to go unterstützen somit nicht nur Differenzierung und Individualisierung, sondern fördern vor allem eine neue Qualität der Unterrichtsreflexion: KI wird damit zum Instrument der Professionalisierung, nicht zur Automatisierung von Unterricht.
School to go zeigt, wie Forschungstransfer, Didaktik und KI-gestütztes Lernen gemeinsam eine Bildung ermöglichen können, die wissenschaftlich fundiert, individuell wirksam und nachhaltig lernförderlich ist.
