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Die Zeit nach Corona in der Schule: Durchatmen und anschließend die Chancen nutzen

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Distanzunterricht ade. Aber was folgt nun? Wo steht die Digitalisierung an den Schulen nach der Corona-Pandemie?

Dr. Florian Huber, München

Die letzten Wochen des Schuljahres 2020/ 21 spiegelten auch in den Schulen das gesellschaftliche Verlangen nach Normalität wider. Die Schülerinnen und Schüler konnten die Schule wieder in Präsenz besuchen sowie ihren Freunden und Lehrkräften wieder persönlich begegnen. Selten hat man Schülerinnen und Schüler gesehen, die sich so sehr auf die Schule gefreut haben.

Es ist aber auch Erschöpfung zu beobachten. Die Monate der ungewissen Unterrichtssituation und der Distanzunterricht haben Spuren bei den Schülerinnen und Schülern sowie bei den Lehrkräften hinterlassen. Während sie sich in den Ferien erholen konnten, stellt sich jetzt die Frage, wie es zu Schulbeginn an den deutschen Schulen weitergeht.

Deutschland ist im Bereich der Schulbildung nicht mehr an der Weltspitze. Dies hat verschiedene Ursachen – das Beispiel Digitalisierung zeigt eine Chance auf, nicht weiter zurückzufallen, sondern grundlegende Veränderungen in der Schule einzuleiten.

In Deutschland waren bis vor wenigen Jahren Computer im Unterricht eine Seltenheit. Die Mehrheit des Unterrichts wurde komplett analog bestritten. Während in anderen Ländern bereits vor über einem Jahrzehnt flächendeckend Computer an die Schulen ausgegeben wurden, war dies an deutschen Schulen so gut wie undenkbar.

Mit der Ankündigung des Digitalpakts durch die Bundesregierung vor über fünf Jahren wurde das Thema für die Schulen greifbarer. Die Corona-Pandemie wirkte mit den daraus folgenden Anforderungen für Distanz- und Wechselunterricht in den vergangenen Monaten wie ein Brandbeschleuniger, der dem Thema Digitalisierung in der Schule eine hohe Notwendigkeit gegeben sowie es mit einem großen gesellschaftlichen Stellenwert versehen hat.

Nun gilt es weiter zu denken und eine Zielsetzung für die Digitalisierung zu entwickeln, die über die aktuellen Anforderungen der Corona-Pandemie hinauswirkt.

Medienkompetenz

Der Medienkompetenzrahmen der Europäischen Union bietet der Schule einen wertvollen Überblick, welche digitalen Kompetenzen die Schülerinnen und Schüler während ihrer Schulzeit erwerben sollten.

Nun könnte man versucht sein, von der Generation der „digital natives“ zu sprechen, die bereits als Kleinkinder das iPad intuitiv bedient haben und täglich mehrere Stunden am Smartphone oder Tablet verbringen. Jedoch wäre dies zu kurz gedacht. Der intuitive Umgang mit den digitalen Endgeräten senkt zwar die Hürde, ein digitales Gerät zu verwenden, die für das zukünftige Leben und die Berufswelt notwendigen Medienkompetenzen werden auf diesem Weg nicht erworben.

Der kompetente, verantwortungsvolle und reflektierte Umgang mit digitalen Medien muss erlernt werden und gehört daher zu Schule wie der Lerninhalt eines Kernfachs. Mit dem Unterschied, dass diese Medienkompetenzen nicht in einem singulären Fach, sondern in möglichst allen Fächern vermittelt werden müssen. Hierzu bedarf es einer guten Koordination und Dokumentation in der Schule. Es empfiehlt sich ein digitales Mediencurriculum, wie wir es an unseren Schulen seit mehreren Jahren verwenden.

Professionalisierung

Die Schulen haben durch den Digitalpakt die Möglichkeit einer sehr guten Hardware-Grundausstattung erhalten. Die Lehrerdienstgeräte tragen zur einheitlichen und flächendeckenden IT-Ausstattung der Organisation Schule bei.

Die Herausforderungen liegen nun in der Installation, Konfiguration und Nutzung der Geräte.

Um die Investition IT-Hardware möglichst gewinnbringend in der Schule einzusetzen, bedarf es einer professionellen Konzeption. Hier lohnt der Blick in moderne Unternehmen, wo IT und IT-Support in aller Regel ein eigenes Resort bilden.

Wir dürfen unsere Lehrkräfte nicht mit IT-Problemen alleine lassen. Daher benötigt es professionelle Schulungen und einen IT-Support für anfallende IT-Probleme an der Schule. Eine möglichst homogene IT-Infrastruktur hilft dabei sehr, den Support und die Peer-to-Peer Schulungen zu vereinfachen.

Einsatz im Unterricht

Zusätzlich zu der technischen Befähigung zur Bedienung von Hard- und Software sollen Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler die digitalen Medien im Unterricht einsetzen.

Hierzu müssen Unterrichtsreihen vollkommen neu erdacht und entwickelt werden. Besonders im Vordergrund steht dabei das schülerzentrierte Unterrichten zusammen mit selbstorganisiertem Lernen.

Die Chance der Digitalisierung besteht folglich darin, dass nicht nur Medienkompetenzen vermittelt werden, sondern auch die Unterrichtsmethoden selbst moderner werden.

Gemeinsam mehr erreichen

Kollaboration ist in der Schule ein häufig erkanntes, aber wenig umgesetztes Ziel.

Mit Hilfe von Online-Anwendungen digitaler Tools können Schülerinnen und Schülern neue Möglichkeiten kollaborativen Lernens eröffnet und somit dazu befähigt werden, essenzielle Fähigkeiten zu erwerben und zu trainieren. Zusammen nach einer Lösung eines Problems suchen, ein gemeinsames Ziel verfolgen – nur so werden die Schülerinnen und Schüler künftig in der Lage sein, alle Bereiche des Lebens aktiv mitzugestalten.

Auch Lehrkräfte erhalten auf diese Weise die Gelegenheit, ihre Unterrichtsplanung und -auswertung offener zu gestalten – ein Faktor, der entscheidend mit dazu beiträgt, Innovationen zu ermöglichen und erfolgreich umzusetzen.

Überdies bieten Cloud-Dienste zur gemeinsamen Dateiverwaltung sowie zum gemeinsamen Erarbeiten von digitalen Dokumenten auch Lehrkräften untereinander die Möglichkeit zur verstärkten Zusammenarbeit.

Fazit?

Ein langer, arbeitsintensiver Weg, den es sich jedoch zu gehen lohnen wird.

Über den Autor:

Dr. Florian Huber leitet die privaten Isar-Schulen / Huber-Schulen in München (Schulverbund München), ist Vorstand im Verband Bayerischer Privatschulen und Experte im Bereich Digitalisierung an Schulen.

 

 

Weitere Informationen zum digitalen Klassenzimmer finden Sie unter:
https://www.cotec.de/Digitalisierung-Schule/Digitales-Klassenzimmer/

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